Pädagogik

Unser pädagogischer Ansatz

Richtungsweisend für alle Pädagogen der Freien Dorfschule ist die „Allgemeine Menschenkunde“ und der „Heilpädagogische Kurs“ von Rudolf Steiner.

Darüber hinaus erkennen wir die vier UNESCO-Säulen der Bildung an, nämlich

  1. den Erwerb von Wissen (für eine wertschätzende Haltung sich selbst und der Umwelt gegenüber),
  2. das Handeln lernen (das Erlernte wird umgesetzt),
  3. das zusammen Leben lernen (Aneignung sozialer Kompetenzen) und
  4. seines „Seins“ bewusst zu werden (d.h. Verantwortung für die eigene Entwicklung zu übernehmen).

Außerdem sind wir Teil der von Prof. Dr. Stephan Breidenbach und Prof. Dr. Gerald Hüther gegründeten Initiative Schule im Aufbruch.

Entwicklungsorientierte Pädagogik

Kein Jahr ist wie das andere und auch kein Kind ist wie das andere. Die Lerngruppen setzen sich aus verschiedenen Individualitäten zusammen, und die wiederum sind in ständiger Entwicklung. Dem entsprechen wir durch die kontinuierliche Anpassung des Unterrichtsstoffes und der Methodik, ermöglicht durch den schuleigenen, vom Regierungspräsidium genehmigten Lehrplan. Dieser Lehrplan beinhaltet klassenübergreifende Lerngruppen und kann außerdem für die jeweilige Lerngruppe oder auch für ein einzelnes Kind angepasst werden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse fließen dabei mit ein. Die unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnisse der Kinder können so angemessen berücksichtigt werden. Hiervon profitieren auch die Kinder, die kleine Gruppen für ihre Entwicklung brauchen.

Unsere pägagogische Grundhaltung

Im Mittelpunkt steht das Kind und seine Entwicklung.

Der Umgang mit den Schülern ist geprägt von Akzeptanz und Respekt ihren Persönlichkeiten gegenüber. Durch die intensive Beziehung zwischen Lehrer und Schüler ist der Lehrer in der Lage, zu erspüren, was die Schüler in ihrer jeweiligen Entwicklungsphase benötigen und wie und wann der Unterrichtsstoff am besten eingeführt und behandelt wird. Entsprechend wird der Lehrplan konkretisiert. Dabei gestaltet jeder Kollege seinen Unterricht in Eigenverantwortung.

Alle Kollegen pflegen eine intensiven Austausch über das physische, seelische und geistige Wohl der Schüler, sowohl untereinander als auch mit den Eltern.

Die geistige Grundlage der pädagogischen Arbeit an unserer Schule sind die verschiedenen menschenkundlichen Vorträge Rudolf Steiners. Dort werden Methoden und Prozesse beschrieben, mit deren Hilfe wir uns vor allem drei Quellen erschließen können, die eine unmittelbare Wirkung auf das Kind haben:

  • die ständige Arbeit am Bild vom sich entwickelnden Menschen,
  • die Fortentwicklung der Unterrichtsinhalte und
  • die Selbsterziehung, d.h. die eigene Weiterentwicklung des Erziehenden.

Um diese Quellen zu vertiefen, findet eine enge Zusammenarbeit mit dem Janusz-Korczack-Institut statt.

Unsere Schüler

Unser Anliegen ist es, die Kinder zu ermutigen, ihre individuellen Lebensaufgaben zu erkennen und zur Entfaltung zu bringen.

In kleinen Gruppen können die Kinder und Jugendlichen sowohl individuell als auch gemeinschaftlich lernen. Das erfordert gegenseitige Rücksichtnahme, Wertschätzung und die Entwicklung von Empathie − Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Teilnahme an unserem Unterricht. Das heißt nicht, dass alle Kinder diese Fähigkeiten schon ausgebildet haben müssen oder können. Deswegen ist die Ausbildung dieser Fähigkeiten ein Anliegen aller an der Schule tätigen Menschen.

Dabei werden nicht zuletzt auch wichtige soziale Kompetenzen wie Selbstwertgefühl, Vertrauen in den eigenen Lebensimpuls und Offenheit für Neues gestärkt.

Die Freie Dorfschule steht grundsätzlich allen Schülern offen, für die dieses Schulkonzept das richtige ist.

Schulalltag

Wie wird bei uns gelernt?

Jeden Morgen treffen sich alle Klassenstufen und Lehrer zum gemeinsamen Singen. Danach beginnt der Hauptunterricht. Während des Hauptunterrichts arbeiten die Schüler für drei bis vier Wochen in einem bestimmten Fach (Deutsch, Mathe, Heimatkunde, Geschichte, Geographie etc.) oder an einem fächerübergreifenden Thema (z.B. Tiere, Handwerker, Kultur der Griechen oder Römer…). Gemeinsam wird das Thema besprochen und erarbeitet, anschließend erfolgt eine Weiterarbeit nach individuellen Möglichkeiten.

Daran schließen sich die 60-minütigen Fachstunden an wie z.B. Handarbeit, Sprachen, Kunst, Zirkus, Turnen und Werkstatt ab der Unterstufe und Geschichte, Politik, Wirtschaft und Naturwissenschaften zusätzlich in den höheren Klassen.

In den unteren Klassen unterrichtet der Klassenlehrer als zentrale Bezugsperson seine Lerngruppe in möglichst vielen Fächern. Ab der 5. Klasse werden die Schüler zunehmend von Fachlehrern unterrichtet und weiterhin von einem Klassenbetreuer begleitet.

Die Unterrichtsinhalte erarbeiten wir bis in die Oberstufe abwechslungsreich und mit Hilfe verschiedener künstlerischer Tätigkeiten. So können die Kinder und Jugendlichen sich sowohl intellektuell als auch gefühlsmäßig und schöpferisch mit dem Unterrichtsstoff verbinden.

Regelmäßige Ausflüge in die Natur oder zu themenbezogenen Orten gehören genauso zum Schulalltag wie das Backen und Kochen zu verschiedensten Anlässen. Wir versuchen, den Schulalltag so lebensnah wie möglich zu gestalten.

In der Pause finden sich alle Klassenstufen auf dem großzügigen, von Bäumen beschatteten Schulhof wieder zusammen zum gemeinsamen Spielen.

Auch dadurch, dass sich alle Schüler mehrmals täglich sehen und einander wahrnehmen und kennenlernen können, entsteht an unserer Schule eine familiäre Atmosphäre.

Rhythmus trägt Leben

Inspiriert vom Rhythmus der wiederkehrenden Jahreszeiten und -feste gestaltet sich unser Unterricht rhythmisch, sowohl während eines Tages als auch über das Jahr.

So gibt es im Alltag an der Schule immer wieder Abwechslung durch besondere Aktionen: die Weihnachts-Bastelwoche, das gemeinsame Singen für die Patienten im örtlichen Krankenhaus, Projekte zur Gestaltung von Beeten im Schulhof, Apfelernte und Saftpressen bei einem nahe gelegenen Bauernhof, das Eurythmieprojekt, Klassentheaterspiele, Ausflüge und Praktika. Auch individuelle Projekte sind nach Absprache möglich.

Unsere Räumlichkeiten

Zukunftsprojekte

Sanierung Haus Sonnenblick

  • Der Verein für ein freies Erziehungswesen Unterlengenhardt e.V. plant die anstehende Sanierung des ehemaligen Gaststättengebäudes Haus Sonnenblick. Ein Teil soll dabei für Schulzwecke nutzbar gemacht werden. Wir werden berichten.
  • Ohne finanzielle Unterstützung aus dem näheren und weiteren Umfeld der Schule wird dieses Vorhaben nicht möglich sein. Wir bitten alle Freunde und Unterstützer der Freien Dorfschule und des Haus Sonnenblick ganz herzlich um eine Spende für das Sanierungsprojekt. Auch eine Fördermitgliedschaft kann dem Verein bei der Umsetzung der Sanierungspläne helfen.

Schafe

Im Jahr 2019 hat an der Freien Dorfschule mit der Übernahme einiger Coburger Fuchsschaf-Lämmer das Projekt Lebendige Wollwerkstatt seinen Anfang genommen. Sinn und Ziel des Projektes ist es, an einem der ältesten Nutztiere des Menschen großartige Zusammenhänge zu erleben: Fürsorge vom Mensch zum Tier, das Tier als Landschaftspfleger, und vom Schaf über die Wolle zur Kleidung. Alle Schüler werden an der Pflege der Tiere und an der Verarbeitung der Schafwolle beteiligt sein.